Ganz egal welche Form von Online Glücksspiel praktiziert wird, es soll in erster Linie der Unterhaltung dienen. Mit Verlusten ist zu rechnen, mit Gewinnen allerdings auch. Doch ein Teil der Spieler schätzt seine Chancen falsch ein und gerät Schritt für Schritt in das zwanghafte Verhalten, seine Verluste stets ausgleichen zu müssen. Das pathologische Spielen bzw. die Spielsucht ist ein unbeliebtes, aber sehr wichtiges Thema. Es ist wichtig, solche Probleme bei sich selbst oder anderen zu erkennen, um dann entsprechende Schritte einleiten zu können.
Ab wann bin ich spielsüchtig?
Eine gute Frage mit fließenden Grenzen als Antwort. Denn zwischen einem professionellen Glücksspieler und einem Spielsüchtigen gibt es nur den Unterschied des Erfolgs bzw. Misserfolgs. Jeder kann plötzlich davon betroffen sein. Wann jemand als spielsüchtig gilt, ist schwer zu sagen. Man kann sich selbst oder eine möglicherweise betroffene Person aber mit einigen Fragen konfrontieren und daraus seine Schlüsse ziehen.
10 wichtige Fragen zur Spielsucht
- Wurde das Guthaben schon einmal komplett verspielt und danach sofort wieder eingezahlt?
- Hat sich der Spieler schon mal Geld geliehen?
- Wurden schon Kredite aufgenommen, um weiter spielen zu können?
- Wie oft wird in der Woche gespielt und sind die Gedanken häufig beim Glücksspiel?
- Sinkt das Interesse an anderen Aktivitäten mit Freunden und der Familie?
- Lenkt der Gedanke ans Spielen von der Schule, dem Studium oder der Arbeit ab?
- Macht eine längere Pause vom Spielen die Person aggressiv?
- Wird das Thema Spielen stets im Gespräch gemieden?
- Wurde weiter gespielt, obwohl das gute Gefühl und der Spaß dabei fehlte?
- Gab es aufgrund schlechter Spielverläufe schon Streit im realen Leben?
Gründe für die Spielsucht
Dieser Drang stets spielen zu müssen, kann unterschiedlich begründet werden. Ein Spieler steckt so gesehen in jedem von uns, nur jeder geht damit anders um. Problematisch wird es, wenn sich die Gedanken nur noch um das Glücksspiel drehen und andere Bereiche des Lebens darunter leiden müssen. Das Spielen sollte als Hobby betrachtet werden, wofür auch etwas Geld ausgegeben werden kann. Allerdings darf es niemals als Einnahmequelle angesehen werden, um bspw. die Miete zu bezahlen. Im Umkehrschluss kann auch nur das Geld verwendet werden, welches einem überschüssig nach allen normalen Ausgaben zur Verfügung steht.
In die Spielsucht gelangen häufig jene Menschen, welche sich stets allein fühlen und in der Gesellschaft keine für sie bedeutende Rolle einnehmen. Viele sehen es auch als Flucht aus der Realität an. Sie kompensieren ihre alltäglichen Probleme mit dem Spiel und fühlen sich nur noch in dieser Welt wirklich wohl. Selbst dann noch, wenn sie sich um Kopf und Kragen spielen.
Leider ist dies eine Entwicklung die selbst vor Kindern und Jugendlichen nicht Halt macht! Ein gewisser Prozentsatz der Minderjährigen spielt an den Automaten in Kneipen oder mit den Namen der Eltern online. Hier liegt das Problem oft im Gruppenzwang, denn es macht Spaß sich mit anderen zu messen und Geld regiert besonders im jugendlichen Alter einfach alles.
Beratungsstellen aufsuchen
Wer sich nun selbst hierin erkannt hat oder jemanden kennt, der unter pathologischem Spielverhalten leiden könnte, der sollte Hilfe aufsuchen. Es gibt örtliche Sucht-Beratungsstellen, welche in einem Gespräch klären können, ob Spielsucht vorliegt und falls ja, wie weit das Verhalten sich schon etabliert hat. Daraufhin können dann Gegenmaßnahmen in Form von Therapien eingeleitet werden.
Spielsucht ist ein sehr ernstes Problem und wird dennoch oft verschwiegen. Selbst wenn Personen mit diesem Problem bekannt sind, leugnen dies Angehörige und Freunde meist noch. Im Endeffekt leiden aber alle Beziehungen und das hart verdiente Geld darunter. Ein Spielsüchtiger kann ganze Freundeskreise und Familien in Schwierigkeiten bringen. Daher darf pathologisches Spielen nicht einfach verschwiegen werden, zum Wohle aller.